Die insel Bachi.
Als ich das neu weltbuch durchlase
Wie vil insel durchfaren wase
Die neu schiffart von Portugal,
Darein ich wunder ane zal
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Funt, gar von seltsamen refieren,
Von menschen, vögel, fisch und tieren;
Zu nachts trieb mich die fantaseie
In ein schwere melancholeie,
Nach zu gründen den dingen tief,
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Bis ich entlich darin entschlief.
Do traumet mir so eigentleiche,
Wie ich in Portugal dem reiche
Ausfüre auf das weite mer
In einer naue mit eim her
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Für manche insel groß und weite.
Entlich kam wir in kurzer zeite
Zu der insel Bachi mit nam
Auf eim klar glaslauterem stram:
Da weet Zephirus der wint,
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Die naue gieng stil senft und lint.
Die bletter gleich den harfen klungen,
Die vögel lustiklichen sungen,
Das frei gewilt sprang in dem hag,
Die fisch schnalzten in warmer wag;
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Die insel stunt voller weinreben:
In hohen freuden war wir schweben.
Kürzlich war unser freud uns bitter;
Ein sturmewint und ungewitter
Her durch die schwarzen Wolken hal,
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Licht blitzen, grausam donnerstral,
Die wellen an die naue schlugen,
Mit kreften wir die ruder zugen.
Der stram war eitel blut und schwarz;
Schlangen, kröten sach ich aufwarz
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Schwimmen; fledermaus und die eulen,
Löwen, wölf, beren hort wir heulen;
Verdorrt waren reben und baum,
Die vögel schwiegen in dem traum;
Unser naue war schwach und kracht;
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Im augenblick ich auferwacht.
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poem by Hans Sachs
Added by Poetry Lover
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